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Krabat in der Zaubermühle

Nach einer sorbischen Sage von Ingrid und Frieder Paasche

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Infomaterial
Der Moorbauer Krabat sucht Arbeit Krabat Das Auge des Müllers Der Mühlstein ist sehr schwer Wir dürfen während der Arbeit nicht sprechen Krabat ist in einen Ochsen verwandelt Krabat trift die Hirtin Neumondnacht Das Mahlgut wird verladen Der Mahlgast Krabat trifft die Hirtin wieder Die Hirtin rettet Krabat Die Macht ist gebrochen

Entwürfe für Figuren und Szene von Karin Dütz und Frieder Paasche

Krabat, eine Sagengestalt, der auch der "sorbische Faust" genannt wurde, reizte sowohl Jurij Brêzan als auch Otfried Preußler zu ihren Jugendbüchern: "Die schwarze Mühle" und "Krabat".

Die Sorbische Sage "Krabat" wurde in den fünfziger Jahren von M. Novak Neumann in der DDR sozialistisch und ideologisch aufbereitet und verändert. Bereinigt von diesen Veränderungen zeigt Krabat etwas, was Jugendlichen helfen kann, sich in unserer Welt zurechtzufinden.

Für alle Jugendlichen ist Zauberei - was der Erfolg von "Harry Potter" deutlich macht - als auch die verschworene, geheimnisvolle, nach außen geschlossene Gruppe reizvoll.

Die Sage zeigt diese Reize, aber auch die damit verbundenen Gefahren. In den Sagenfassungen wird Krabat von seiner Mutter erlöst. Dies erschien uns für unsere Inszenierung veränderungswürdig, da für eine Identifikation der Jugendlichen mit dem Helden diese - entwicklungspsychologisch rückwärts gewandte Lösung nicht sonderlich förderlich ist.

Wir zeigen im Gegensatz zur Sage und Brêzans Bearbeitung - die Geschichte eines jungen Mannes, der sich zunächst aus Neugier und später in der Hoffnung, sich auf diese Weise ein leichtes Leben verschaffen zu können, mit bösen Gewalten einlässt, sich darin verstrickt und dem es dennoch Kraft seines Willens, seiner Klugheit und unterstützt vom Beistand eines scheinbar dummen Gesellen und eines Mädchens gelingt, sich aus dieser Verstrickung zu lösen.

Der Ort der Handlung, die "Schwarze Mühle" im Moor sowie die dunklen Vorgänge in ihr eignen sich u.E. besonders für das Medium Schattentheater, das auf einer symbolischen Ebene dieses Szenario verstärken kann, ohne zu einem "Gruselschocker" oder einer "Geisterbahn" zu werden. Die Schwierigkeiten, diesem magischen Kreis zu entkommen, sollen die Szenarien ähnlich der Vorgehensweise von Kafka und Escher - verdeutlichen. Wir sind der Ansicht, dass dies Heranwachsende interessiert, sie anspricht und Möglichkeiten psychischer Reifung zeigt.

Das Zaubern hat hier die Bedeutung einer Übergangsstufe vom Wunschdenken zur Realitäts-Findung und nicht einer Flucht vor ihr. Der individuelle Entwicklungsprozess endet mit der Selbsterlösung unter der Mitwirkung eines kongenialen Gegenpols, einer Animagestalt.

Inhalt:
Der jugendliche Krabat verliert in den Wirren des dreißigjährigen Kriegs seine Eltern und Hütte. Von einer alten Frau (Erscheinung des Zaubermüllers) wird er in die "Schwarze Mühle" gelockt, wo er neben dem Müllern auch Zaubern lernt. Nach und nach erkennt er , dass diese Zauberei nicht konstruktiv eingesetzt wird, jedes Jahr einer der Gesellen dies mit seinem Leben bezahlt und ein Ausstieg nicht möglich ist. Als er sich in eine Hirtin verliebt erfährt er, dass ein Ausscheiden mit Hilfe einer Frau doch möglich ist. Sie muss ihn in Rabengestalt unter anderen Raben, die alle verzauberte Gesellen sind, erkennen.

Obwohl bei einem Fehler beiden der Tod droht, entschließt sich die Hirtin den Versuch zu wagen und erlöst Krabat. Die Macht des Zaubermeisters ist nun gebrochen.